40% aller Deutschen verfügen über keinerlei Vermögen, sie haben im Gegenteil Schulden und leben von der Hand in den Mund. Viele von ihnen sind auf das H-Kennzeichen angewiesen und mißbrauchen es m. E. nach in keinster Weise. Unsinnige Feinstaubzonen wurden ausgewiesen, anstatt sinnvolle und gerechtere Nahverkehrskonzepte zu entwickeln. Um sich den mobilen Zugang (ohne neue Verschuldung durch Ratenkredit für die Xte Stelle bei der Schadstoffeinstufung) zu ermöglichen, wird das H-Kennzeichen genutzt. Völlig legitim. Siehe Veterama, wo man zahlreiche Wohnmobile der Habenichtse mit ihrem Altmetallhandel findet. Trompetentöter wies auf Toleranz und Geschmack hin, die eben auch wichtige Gesichtspunkte des Zusammenlebens sind. Mir sind die Spuren ihrer Nutzungsjahre offen tragenden ollen Möhren eh lieber, als die showroom conditioned Nobelkaleschen mit ihren gepflegten Silberfüchsen und den blasierten ledernen Lenkradhandschuhen. Ein Stück weit wurden die H-Kennzeichen auch für die finanzschwachen Oldienutzer eingerichtet, denn die ungerechte Besteuerung alter Brot- und Butterautos diente nur dem Autofinanzgesindel. 73 PS, Diesel und 640 € Steuern pro Jahr für den Niedriglohn malochenden Familienvater? Lachhaft. Mit H schützt sich die Lobby vor zuviel Frust. Ich freue mich über jedes alte und deutlich gebrauchte Auto im Einheitsverkehrsbrei der lackierten Kampfhunde neueren Datums sowieso. Erstere sind ehrlicher und somit authentischer in ihrem die Vergänglichkeit spiegelnden Erscheinungsbild. Ein neu lackierter Oldie ohne Pickel im Chrom und mit neuer Polsterung ist ein Fake, aber bestimmt nicht historisch. Am besten alle zwei Jahre und mit weiteren 1500 km auf der Uhr, inklusive und zweier neuer Ölwechsel oder Jahres Inspektionen zum TÜV, Streicheleinheiten vom Prüfer abholen und dann in die klimatisierte Garage. Smalltalk bei den Oldieausfahrten für horrendes Startgeld und Kordelabgrenzung vor dem Mob, der könnte ja den Lack touchen. Auch hier eine Spaltung der (Autoliebhaber-) Gesellschaft, wenn ich so frei sein darf. Nee. Den nicht existenten (oder nur im Kopf vorhandenen) Mißbrauch von H-Kennzeichen schafft man am einfachsten mit der wesentlich gerechteren Besteuerung des Kraftstoffsverbrauch ab. Und letztlich machen wieder mal erst recht die teuren Autos klar,
dass überflüssige Güter das Leben überflüssig machen (Pier Paolo Pasolini),
hehe.
Mein 32 Jahre junges, in F erstandenes Wohnmobil ließ ich vor einer Woche zu, nachdem es für 380 € (Vollabnahme, AU, H-Kennzeichen - also eh Bestechung) einen Tag vorher ohne jeglichen Mangel die Untersuchung des Dipl Ing durchlief. Er, der Prüfer, der eine "sprich mich bloß nicht an" Aura verströmte, war über den guten technischen Zustand sichtlich erfreut, auch wenn der erste Eigner das Auto mit Rolle und Baumarktfarbe (auf den flüchtigen Blick) in einen umgekippten Mülleimer, zumindest für den Puristen, verwandelt hatte. Ich finde es mit seinem Aufstelldach (geschuldet u. a. den F Autobahngebühren) und der sinnvollen und einfachen Einrichtung wesentlich reizvoller, als die Einfamilienhaus teuren Wohnmobile mit Aircondition, elektrischen Hydraulikstützen und Smartgarage, die mit 5 Sternen und 130 Klamotten inklusive Fahrassistenten an meinen 58 Diesel PS (10l/100km bei 80 bis 90) auf der Autobahn vorbeiballern. Geschmacksache eben und gelebte Entschleunigung.
Gruß
Wolfgang
Aufreg-Faden über Missbrauch von H-Kennzeichen
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