Natürlich wird mit Fett am Gewinde die Anpresskraft erhöht, wenn man trotzdem mit 120 Nm anzieht.
Ich schätze, mit Fett am Gewinde, kommen 30% als Dehnspannung in die Schraube. (30 % Dehnspannung, 70% Kopfreibung) Praktisch beseitigst du die Gewindereibung natürlich nicht komplett. Aber egal.
Macht also nicht mehr 24 Nm (=120*20%), sondern 36 Nm (=120*30%). Sind also 50% mehr Anpresskraft. Macht sicher noch keine Felge kaputt. Wäre ja so, als würde man ohne Fett am Gewinde mit 180 Nm (=36/20%) anziehen.
Für den Sharan sind übrigens 170 Nm vorgeschrieben. Ohne Fett natürlich und: für Alufelgen!!. Ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass die Alufelgen so grundlegen anders sind als bei Citroen. Schadet also nicht.
Ein Schlagschrauber geht aber schnell man stark über die 200 Nm hinaus. Meiner macht irgendwas um die 1000 Nm beim Festziehen und ca. 1800 Nm Lösemoment. Und wenn ich die Radmuttern mal eben fix damit anziehe, habe ich ohne Probleme 500 Nm dran. Und DANN wirds uU gefährlich. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass ich bei Kegelbund-Schrauben (und -felgen) mithilfe der 1000 Nm sogar die Löcher in den Felgen vergrößern kann. GEfährlich ist das dann aber nicht mehr, da die Felge ja sofort danach vom Auto fällt.
Dein "Rost-und-Dreck"-Argument ist sicher mal eine Überlegung wert. Ich könnte mir zumindest gut vorstellen, dass du damit nicht ganz falsch liegst. Ist halt nur die Frage, ob nicht der Hersteller das auch wusste und entsprechend die Anzugsmomente entsprechend festgelegt hat.
Ich will dir dein Fett nicht madig machen. Wenn du damit gute Erfahrungen hast, mach ruhig weiter. Ich mache es nicht. Ich ziehe übrigens ALLE Radmuttern mit 108 Nm an. (falls der Drehmomentschlüssel korrekt funktioniert) Das alles ohne Fett, dafür bearbeite ich das Gewinde immer mit einer Drahtbürste (aus die Innengewinde) und reinige die Fläche, wo der Schraubenkopf aufliegt.
Gruß
Gaser2,0i
Spureinstellung in Werkstatt mangelhaft
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